Einbruchdelikte sind nach wie vor ein Problem. Türen sind nach wie vor Ziel Nr. 1 bei allen Einbruchversuchen, daher hat das Thema einen hohen Stellenwert. Ob die Haupteingangs- oder Nebeneingangstür – wer sich und sein Eigen vor unbefugtem Zugriff schützen will, muss Türen besondere Aufmerksamkeit widmen.
Ein entscheidendes Kriterium für die Beurteilung der "Einbruchhemmung" basiert dabei auf einem einfachen Gedanken: Je größer der zeitliche und technische Aufwand für einen Täter ist eine Tür zu überwinden, desto geringer seine Chancen. Aufgabe einbruchhemmender Türen ist folglich, einen Einbruch zu verzögern. Mehrfach-Verriegelungen bieten Ihnen hier ein hohes Maß an Sicherheit. Weiter können selbstverriegelnde Sicherheitsschlösser (Komfort-Verriegelung) die Sicherheit an Ihrem Hauseingang weiter erhöhen.
Einbruchhemmende Türelemente bieten Schutz in allen sicherheitsrelevanten Bereichen.
Das Türsystem muss jedoch für jede Sicherheitsklasse eine Einheit bilden:
Zarge, Türblatt, Verriegelungen auf der Schlossseite sowie Sicherungsbolzen auf der Bandseite werden deshalb komplett auf Wunsch von uns geliefert, weil sie nur in dieser Zusammenstellung auf das Anforderungsprofil der entsprechenden Norm geprüft und zugelassen wurden. Solche Türen müssen entsprechend der vorgeschriebenen Widerstandsklasse den Bestimmungen der Norm entsprechen.
Basis für die Prüfung von einbruchhemmenden Türen war viele Jahre die DIN V 18103. Diese wurde inzwischen abgelöst durch eine europäische Norm mit der Bezeichnung DIN V ENV 1627.
Die europäische Norm vom April 1999 gibt über eine Klassifizierung von Gefährdungsbereichen und die damit einhergehenden technischen Anforderungen Hilfestellungen bei der Auswahl der einbruchhemmenden Maßnahmen. Einbruchhemmende Bauelemente werden nach der DIN V ENV 1627 in sechs Widerstandsklassen unterteilt. Die Anwendung und Auswahl der Widerstandsklasse liegen in der Verantwortung der Bauherren. Als mögliche Entscheidungshilfe finden sich in der Übersichtstabelle auch Hinweise auf das vermutliche Vorgehen der potentiellen Täter.
Bauteile der Widerstandsklasse weisen einen begrenzten bis geringen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt (vorwiegend Vandalismus) wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen auf. Zudem wird ein maximal 3 Minuten langer zerstörungsfreier Manipulationstest mit Kleinwerkzeugen zur Demontage von außen abschraubbarer Komponenten als Vorbereitung der weiteren Prüfungen durchgeführt. Fenster der Klasse RC 1 N werden deshalb gegebenenfalls bei erhöhtem Einbau (beispielsweise im Obergeschoss) eingesetzt, wenn mangels Standfläche eine Aufstiegshilfe erforderlich ist. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas ausgeführt.
Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen, wie Schraubendreher, Zange und Keil, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen. Ein direkter Angriff auf die eingesetzte Verglasung ist nicht zu erwarten. Die Klasse wird lediglich mit Standardfensterglas (d. h. ohne Sicherheitsverglasung) ausgeführt.
Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Kelle, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.
Der Täter versucht zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.
Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie eine Akku-Bohrmaschine ein.
Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, wie Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein.
Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein.